Dieser Sicherheitspool ist ein Ergebnis aus dem vom BMBF geförderten Projekt Sicherheit und Vielfalt im Quartier – DIVERCITY (2018-2020) – das Akronym des Forschungsprojektes als Wortspiel erkennbar – verknüpft die beiden Themenfelder Vielfalt (Diversity) und Stadt (City).
Die Projektbeteiligten Landeskriminalamt Niedersachsen, Deutsches Institut für Urbanistik und der Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Niedersachsen Bremen verknüpften dabei vier Sicherheitsperspektiven: Sicherheitsprodukt, -dimension, -akteur und -bedürfnis, um eine nachhaltige Wirksamkeit der Sicherheitskonzepte zu erzielen.
Dabei standen Fragestellungen im Fokus, die bis heute nicht an Relevanz verloren haben:
Was können Kommunen, Wohnungsunternehmen, Polizei und Wissenschaft tun, damit das Wohnumfeld von den Bürgerinnen und Bürgern als sicher empfunden wird? Wie kann polizeiliches Wissen bereits in Planungsprozesse integriert werden? Können Kriminalitätsprognosen einen Beitrag für die Stadtplanung leisten? Welche Bedeutung kommt der Wohnungswirtschaft zu, um sichere Wohnverhältnisse und sichere Nachbarschaften zu entwickeln? Wie können kommunale Akteure tätig werden, um diversitätsorientierte Strategien, Konzepte und Maßnahmen für Ordnung und Sicherheit in sich wandelnden Stadtquartieren zu erarbeiten und wie arbeiten sie dabei zusammen?
Die Erkenntnisse und Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt sowie weitere themenbezogene Forschungsergebnisse und Praxisberichte sind im Projekt für die praxisorientierten Anwenderinnen und Anwender aufbereitet worden. Denn zu schnell gehen Informationen verloren oder sind zu umfangreich und mit einer zu hohen Einstiegshürde versehen, wenn sich Stakeholder zum ersten Mal mit dem Thema lokaler Sicherheit auseinandersetzen.
Daher wurde im Rahmen des Projektes DIVERCITY ein frei verfügbarer, webbasierter Sicherheitspool entwickelt. Der Sicherheitspool ist auf drei Arten nutzbar.
- Suchfunktion: Über eine Suchfunktion können interessensgeleitete Begriffe zum Thema Urbane Sicherheit / Sicherheit in Wohnumfeld und Nachbarschaft eingegeben werden. Zum Suchbegriff passende Beiträge werden anschließend angezeigt.
- Aktualität: Alle Beiträge werden bei ihrer Eingabe mit einem Eingabedatum versehen. So können vor allem neue Erkenntnisse zeitnah aufbereitet und für die Praktikerinnen und Praktiker abrufbar zur Verfügung gestellt werden.
- Themenfelder und Kategorien: Je nach Interessenlage können Beiträge ebenfalls über die vergebenen Themenfelder und Kategorien gesucht werden. Angezeigt werden dann Beiträge zu Methoden und Vorgehen, Wohnumfeld und Nachbarschaft, Handeln und Verantwortung, Akteure und Zuständigkeiten sowie Gender und Diversity.
Mit dem Sicherheitspool werden bestehende Lücken zwischen wissenschaftlichen Erkenntnissen und praktischen Bedarfen rund um das Thema Sicherheit in Wohnumfeld und Nachbarschaft ein Stückchen weiter geschlossen.
Um den Wissenschafts-Praxistransfer mit dem Sicherheitspool auch zukünftig und nachhaltig sicher zu stellen, wurde mit der Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention (DFK) die Vereinbarung getroffen, das Informationsportal ab 2024 dort zu verorten. Das DFK bearbeitet neben anderen Handlungsfeldern auch die Themenschwerpunkte kommunale und städtebauliche Kriminalprävention, wodurch Synergien genutzt werden können.
Mit dieser Perspektive bietet sich auch zukünftig die Möglichkeit, Forschungsergebnisse oder Praxiserfahrungen aus den Themenfeldern kommunale, städtebauliche oder urbane Prävention auf einer zentralen Plattform einer interessierten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.